"Ausser der Kunst, der Krone der Schöpfung,
gibt es kein Gebilde, mit beständigerem Fundament."

Ich bin 1973 in einer musik- und kunstliebenden Großfamilie im Norden Irans geboren, als erstes von 3 Kindern meiner jungen Eltern, die früh mein musikalisches und darstellendes Talent entdeckten.

Sie förderten und motivierten mich in der traditionellen persischen Musik Instrumente wie Santoor (persisches Hackbrett) und Tombak (persische Fingertrommel) zu spielen. Ich trat auf Familienfeiern auf.

Die Revolution von 1979 unterbrach meine musikalische Entwicklung. Durch die neu formierte politische Situation im Iran wurden musikalische und künstlerische Arbeiten stark eingeschränkt.

Meine Eltern entschieden sich mich in den Westen zu schicken und brachten mich 1986 im Alter von 13 Jahren nach Deutschland, um einige Zeit bei meiner Tante zu leben. Ich fand großes Interesse am freien und vielfältigen Leben in Hannover und entschied mich bald für immer hier zu bleiben.

Ich lernte die Deutsche Sprache, besuchte die Schule und entdeckte diverse neue Musikstile wie Rock, Pop und Hip Hop Musik ...

Meine musikalische Laufbahn begann jedoch erst im Alter von 20 Jahren, als ich zufällig eine Djembe-Trommel in die Hand bekam. Von dem Zeitpunkt an dauerte es nicht mehr lange bis ich die Entscheidung traf Musiker zu werden.

Ich fing an in Parks mit afrikanischen und türkischen Trommlern zu spielen, lernte neue erfahrene Musiker kennen und wurde Mitglied mehrerer Bands. In den Übungsräumen kam ich mit neuen Schlaginstrumenten wie Congas und Drums in Berührung, die ein großes Interesse in mir weckten. Wir spielten Funk, Pop, Rock, afrikanische- und Reggae Musik. Ich lernte den legenderen deutschen Jazz-Vibraphonisten Gunter Hampel kennen und spielte mit Ihm in diversen Formationen.

1999 reiste ich das erste mal wieder in den Iran und blieb ein Jahr. Die politische Situation war entspannter und Musizieren mit einigen Einschränkungen wieder erlaubt. Ich befasste mich intensiv mit der iranischen Trommelkunst auf der Tombak mit den speziellen Fingertechniken.

Nach der Jahrtausendwende kehrte ich wieder nach Deutschland zurück und entschied Musik zu studieren. Ich erfuhr von der Weltmusikabteilung der Hochschule für Musik in Rotterdam (Rotterdam World Music Academy) und begann 2001 mein Studium der klassischen nord-indischen Musik auf der Tabla.

Zuvor hatte ich indische Musik über Jazz / Fusion Musik kennen gelernt und hatte mir das Tablaspielen und die Silbensprache mit Hilfe eines Buches selbst beigebracht. Mit dem Beginn des Studiums wuchs meine Liebe und Begeisterung für indische Musik rasant und ich begann mit dem Gesang nach der indischen Methode auf Basis der Raga Musik. Ebenfalls begann ich Harmonium zu spielen.

Dort lernte ich Tabla von verschiedenen großen Meistern wie mein Guru Ustad Faiyaz Khan und Pt. Debendra Chakraborty. Ich genoss Masterclasses von renommierten indischen Musikern wie Pt. Ajoy Chakrabarty, Vijay Ghate, Buddhadev DasGupta, Budhaditiya Mukerji ... und besonders die Präsenz von Pt. Hariprasad Chaurasiya, dem musikalischen Leiter des Studiengangs der klassischen indischen Musik am Codarts Rotterdam.

Die Weltmusikabteilung in Rotterdam diente ebenfalls als Plattform vieler Begegnungen mit anderen Musikformen. Ich vertiefte mein Wissen auf verschiedenen Percussioninstrumenten und spielte mit diversen Ensembels.
Dort lernte ich die Cellistin und meine zukünftige Frau Charlotte Madadi-Fiorina kennen, mit der ich heute intensiv zusammen arbeite und verschiedene Musikstile spiele.

2005 kehrte ich nach Beendigung des Studiums nach Deutschland zurück, um in meiner Wahlheimatstadt Hannover meine musikalische Arbeit fort zu setzen.

Heute arbeite ich als Dozent am Musikinstitut der Universität Hildesheim und Center For World Music, sowie als Solo-, Session- und Studio-Musiker in diversen Formationen. In meinem Ensemble SHAHANG TRIO spiele ich zusammen mit Kym Hatton an der Gitarre und Charlotte Madadi-Fiorina am Cello und Dilruba ...